Gesundheitsversorgung

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Gesundheitsvorsorge

Wie Großmütter zu sagen pflegen: „Die Hauptsache ist, dass Du gesund bleibst!“. Das stimmt, denn nur dann können wir unser Leben frei gestalten. Tatsächlich müssen wir überlegen, welchen Wert wir persönlich diesem höchsten Gut zuweisen.

Die gesetzliche Krankenversicherung

In Deutschland gibt es zwei Systeme der Krankenversicherung. Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ist ein Umlagesystem nach dem Solidaritätsprinzip. Der Beitrag bemisst sich prozentual nach dem Einkommen, unabhängig vom tatsächlichen Gesundheitszustand oder dem Alter. Der Leistungsumfang ist gesetzlich festgelegt und hängt nicht davon ab, ob man einen höheren oder niedrigeren Beitrag einzahlt.

Die gesetzlichen Krankenkassen müssen bei ihren Leistungen das Wirtschaftlichkeitsgebot nach §12 SBG V beachten:

“Die Leistungen müssen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein; sie dürfen das Maß des Notwendigen nicht überschreiten. Leistungen, die nicht notwendig oder unwirtschaftlich sind, können Versicherte nicht beanspruchen, dürfen die Leistungserbringer nicht bewirken und die Krankenkassen nicht bewilligen.”

§12 Abs. (1), SBG V

Das gesetzliche Ziel der GKV ist also lediglich die notwendige medizinische Versorgung. Wer sich bestmöglich medizinisch behandeln lassen möchte oder auf die modernsten Verfahren und Heilmittel zurückgreifen möchte, muss diese entweder selbst zahlen, oder eine private Zusatz- oder Vollversicherung abschließen.

Der Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenkassen ist, ebenso wie die Zuzahlungen, gesetzlich definiert und daher zu 95% identisch. Bei der Wahl der Krankenkasse ist daher besonders der erhobene Zusatzbeitrag entscheidend, der durchaus variiert. Im Jahr 2021 beträgt er zwischen 0,39% und 1,70%. Bei einem Jahresbruttoeinkommen von 50.000€ kann man durch einen Wechsel etwa 330€ pro Jahr sparen.

Darüber hinaus ist aus finanzieller Sicht das Bonusprogramm wichtig. Man sollte also auch beachten, welches Bonusprogramm am besten zu einem passt bzw. bei welchem man die Bedingungen am leichtesten erfüllt. Oft kann man durch Teilnahme an Sportveranstaltungen und Vorsorgemaßnahmen ein Gesundheitsguthaben von bis zu 250€ pro Jahr aufbauen.

Wechseln kann man seine gesetzliche Krankenkasse nach Ablauf der Bindefrist von 12 Monaten oder per Sonderkündigungsrecht, beispielsweise bei einer Erhöhung des Zusatzbeitrages oder beim Arbeitgeberwechsel.

Die Private Krankenversicherung

Die Private Krankenversicherung (PKV) ist kapitalgedeckt nach dem Äquivalenzverfahren. Das bedeutet, dass sich der persönliche Beitrag aus dem Risiko (Gesundheitszustand, Alter) und dem gewählten Leistungsumfang ergibt. Die Vorsorge-Bausteine können in verschiedenen Leistungsstufen individuell zusammengestellt werden, um so den individuellen Anforderungen gerecht zu werden.

Während das Umlagesystem der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in Zukunft bedingt durch den demographischen Wandel und die gestiegene Lebenserwartung voraussichtlich stärker unter Druck geraten wird, kann man sich mit einer privaten Krankenversicherung ein individuell zusammengestelltes Leistungspaket verbindlich für die Zukunft sichern. Aufgrund der unterschiedlichen Abrechnungsmodalitäten zwischen GKV und PKV erleben wir alle folgendes: Privat Versicherte haben schnelleren Zugang zu besseren Behandlungsmethoden und -technologien.

Eine private Krankenversicherung ist nicht notwendigerweise teuer: Gesunde, junge privat Versicherte haben häufig eine geringere monatliche Belastung, als wenn sie sich freiwillig gesetzlich versichern würden.

Auch für die private Krankenversicherung erhält man vom Arbeitgeber die Hälfte der Beiträge (maximal bis zum Höchstsatz der GKV-Beiträge). Übrigens sind Staatsdiener, Beamte, in der Regel privat versichert. Sie erhalten über die so genannte Beihilfe einen Zuschuss für die Finanzierung.
  • Arbeitnehmer, deren Brutto-Einkommen über der Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) liegt (2021: 64.350€)
  • Selbstständige und Freiberufler
  • Beamte
  • Studenten (nach Befreiungsantrag)
  • Geringfügig Beschäftigte

In der privaten Krankenversicherung müssen für jedes Familienmitglied Beiträge entrichtet werden, es gibt keine kostenfreie Familienversicherung. Durch o.g. Umstand können Jüngere in der Regel jedoch sogar ein bis zwei Kinder (und sich selbst) zu einem Preis privat versichern, der mit den Beiträgen zur GKV vergleichbar ist – und damit auch Ihnen die bestmögliche Gesundheitsvorsorge zukommen lassen.

Die Entscheidung für eine PKV ist komplex, bietet aber auch viele Chancen wie die optimale Versorgung für Sie und Ihre Liebsten. Bei dieser Entscheidung ist eine fachkundliche Beratung essentiell. Um hier alle Fragen zu klären und umfassend abwägen zu können, ziehen wir einen Spezialisten für den Bereich PKV in einer Beratung hinzu.

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